Die einst zugewachsenen Ufer des Mühlgrabens entlang der Museumsinsel sind jetzt zugänglich. Die Umgestaltung ist aber noch nicht ganz abgeschlossen.
Der Bagger ist wieder weg aus dem Mühlgraben. Das Wasser kann seit Kurzem ungehindert den Abzweig von der Saale Richtung Mühlrad nehmen. Zugleich präsentiert sich dieser Landschaftsabschnitt entlang der Museumsinsel neu.
Besucher können nun ab dem südlichen Zugang der Museumsinsel - aus Richtung Musikerheim - dem Wasser bis zum alten Mühlrad folgen. Dafür ist am linken Ufer ein mit grobem Schotter befestigter Weg entstanden. Über Trittsteine im Bachbett lässt sich auch auf die andere Uferseite wechseln, das nach Auslichtung des Bewuchses ebenfalls zugänglicher ist.
"Die groben Arbeiten, die Rohbauarbeiten, sind fertig", sagt Jürgen Frank, Leiter der Flussmeisterstelle Schweinfurt des Wasserwirtschaftsamts Bad Kissingen, auf Nachfrage. Die Umgestaltung des Bereichs am Mühlgraben fand im Rahmen des Gewässerunterhalts des Wasserwirtschaftsamts statt. So wurde zunächst das Sediment, das sich über die Jahre abgesetzt hatte, aus dem Bachlauf gebaggert.
Steine befestigen nun die beiden Ufer. Einige Details müssen noch abgesprochen werden, wie Frank erklärt. Zum Beispiel fehlt noch die Bepflanzung. Der Zulauf zum Mühlrad ist neu reguliert. Rechts vom Mühlrad, wo einst eine Mauer den Durchfluss teilweise blockierte, kann das Wasser nun frei über eine Steinkaskade strömen. Diese soll als Fischtreppe für eine bessere Durchgängigkeit sorgen.
Höherer Wasserstand
Für die Dauer der Bauarbeiten war der Mühlgraben von der Saale abgetrennt, um den Bachlauf trockenzulegen. Nun ist der Zufluss wieder frei. Seitdem ist der Wasserstand im Mühlgraben auffällig höher als in der Vergangenheit. Frank führt das auf das Rechen vor dem Mühlrad zurück. Nach der Änderung der Abflussverhältnisse staue es das Wasser zu stark zurück. Der Flussmeister ist zuversichtlich, dass sich dafür aber eine technische Lösung finden wird.
In den vergangenen Tagen hat sich auf der Museumsinsel aber noch mehr getan: Parallel zu den Arbeiten des Wasserwirtschaftsamts hat Josef Keidel damit angefangen, die Mauerreste am Mühlrad zu festigen. Sie zeugen von dem Gebäude , in dem einst die Aggregate zur Stromerzeugung untergebracht waren.
Keidel säubert die Mauerkronen zunächst, um sie von Bewuchs zu befreien. Dann verfüllt er die Fugen und mauert Fehlstellen auf. Das soll verhindern, dass Wasser in das Mauerwerk eindringt und es beschädigt, wie Keidel, Mitglied im Förderkreis Stadtmuseum und Denkmalpflege , erklärt. Bis Ende der Woche, schätzt er, wird er noch mit dieser Arbeit beschäftigt sein.
Verfasser: Arkadius Guzy
Ein Artikel aus der Main-Post