Nüsskarter dürfen auf der Saaleinsel ihren Skat klopfen

Dank einer Spende von 4000 Euro konnte eine Sitzgruppe aus geschliffenem Buntsandstein angeschafft werden

Hier lässt sich's gut sitzen: Die Hammelburger Nüsskarter spendeten eine Buntsandstein-Sitzgruppe für die Saaleinsel.     Foto: Winfried Ehling Eine Sitzgarnitur ziert seit einigen Tagen die Saaleinsel. Es ist nicht irgendeine Plastik-Garten-Sitzecke, sondern Tisch und Bänke sind aus geschliffenem Buntsandstein. Josef Keidel hat sogar eine Fußbodenplatte aus dem gleichen Material verlegt, auf der die Sitzecke steht.


„Das ist ein Glücksfall für den Förderverein Stadtmuseum und Denkmalpflege“, freut sich Vorsitzende Christiane Schmid. Denn die Neuanschaffung kostete den Förderverein, der 1994 die Insel erwarb und sie sukzessive ausbaute, keinen Cent. Sie wurde von den „Nüsskartern“ aus der Wirtschaft am Viehmarkt gespendet.
Die Nüsskarter sind eine Gruppe von Kartenspielern, die einmal in der Woche in ihrer Stammkneipe einen Skat klopfen. Der Gewinn aus den Spielen fließt in eine Gemeinschaftskasse, die für einen allgemeinnützigen Zweck ausgeschüttet wird, so Franz Kraus, der Sprecher der Skatler.
Es ist nicht das erste Mal, dass die Skatfreunde ein Projekt in der Saalestadt unterstützen. So gaben sie vor einigen Jahren die erspielte Summe für die Renovierung des Mönchsturms. Diesmal sollte es der Förderverein sein, der ein lauschiges Eckchen im Grünen auf dem idyllischen Inselchen im Auge hatte.
Die Sitzgarnitur sollte aus heimischem Material gefertigt sein. Vorsitzende Schmid entschied sich für Buntsandstein aus dem Wernfelder Raum. Die Tischplatte besteht aus einem so genannten Krustenstein, das Endstück einer großen Platte, die beiden Bänke sind dem Tisch angepasst und massiv befestigt. Hier lässt sich in der Abendsonne ein gemütlicher Plausch halten oder eine Runde Skat spielen, was den Kartlern natürlich erlaubt wurde.
Mit einer Brotzeit und einem Schoppen bedankte sich die Vorsitzende für die großzügige Spende, die immerhin 4000 Euro betrug. Das Geld haben die Nüsskarter in den vergangenen zweieinhalb Jahren eingespielt und mit ihrem Einsatz bei Shuttle-Diensten zu Veranstaltungen eingefahren. Denn auch für den Fahrdienst lassen sich die Kartenspieler gerne einmal einspannen. Zur Skatrunde gehören Franz Kraus, Andreas Elsässer, Waldemar Göhl, Jürgen Bornkessel, Fritz Schuster, Jürgen Raap, Jutta Weimer, Karl Riedel, Otmar Miller, Harald Geuthner und Karl-August Schlereth.
Neben der Installation der Sitzgruppe hat sich noch einiges weitere auf der Saaleinsel getan. So wurde am Saaleufer eine 130 Quadratmeter große Fläche betoniert, die noch mit Natursteinplatten belegt werden soll und einen Schutzzaun zum Saaleufer erhält. Sie soll bei Veranstaltungen als Stellfläche für Tische und Bänke verwendet werden, zum Beispiel beim Museums- oder Fischerfest. Außerdem soll noch ein ehemaliger Leuchter vom Marktplatz dort aufgestellt werden.
Auch der kleine Weg zum Mühlrad wird derzeit gemacht. Josef Keidel pflastert den Pfad, von dem aus Besucher das Mühlrad bestaunen können. So kann der Weg auch mit Kinderwagen oder Rollstuhl befahren werden.
Darüber hinaus will die Vorsitzende die beiden historischen Keltern in Bearbeitung nehmen, die Sebastian Hose (wir berichteten) und die Winzergenossenschaft dem Förderverein zur Verfügung stellten.
Main-Post vom 15.06.2012 win

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