Das ohnehin schon idyllische Saalestück erhielt jüngst eine weitere Attraktion: Ein sandiger "Badestrand" am Insel-Eingang ist an der alten Weide entstanden.
Das einmalige Flair am Saaleufer zeichnet das Museumsinsel-Fest in Hammelburg aus, das der Förderkreis für Stadtmuseum und Denkmalpflege organisiert. Es gibt nicht nur Essen, Wein und Musik auf der Saaleinsel, sondern auch einen Kunsthandwerkermarkt sowie immer wieder neue Ausstellungsideen im Stadtmuseum "Herrenmühle".
Das ohnehin schon idyllische Saalestück erhielt jüngst eine weitere Attraktion: Ein sandiger "Badestrand" am Insel-Eingang entstand an der alten Weide, in den 50er Jahren ein beliebter Ort, um einen "Köpfer" in die Saale zu machen. Für Kinder ist das Flachwasser jetzt ein Eldorado zum Abkühlen und Spielen.
Zustande kam es auf Initiative der Förderkreis-Vorsitzenden Christiane Schmid, die mit Helfern und in Absprache mit dem Wasserwirtschaftsamt und der Stadt den "Saale-Beach" einrichtete. Den Sand hat die Baufirma Stolz spendiert. Den Mühlengraben befreite das Wasserwirtschaftsamt (WWA) vom Wildwuchs und gab damit den Blick auf das Mühlrad frei. Die Behörde plant zudem, den Mühlgraben auszubaggern, um die Fließgeschwindigkeit etwas zu erhöhen. Fische werden vorher umgesetzt.
Das Fest war mit einem Weinabend am Vorabend eingeläutet worden, zudem Dieter Nöth aufspielte. Am Sonntag kam die Unterhaltung von "Jazzlight", dazu gab es italienische Spezialitäten, fränkische Gerichte und Wein aus der Region. Trotz weiterer Veranstaltungen im Umfeld verzeichnete der Förderkreis guten Besuch.
Wer einen Rundgang unternahm, stieß auf den Kunsthandwerkerstand "Schuhe im Wandel der Zeit". Annemarie Leuschner ist auf diesem Sektor Fachfrau und erklärte, wie Schuhzeug in alten Zeiten und anderen Ländern hergestellt wird. Beispielsweise aus Garbenstricken (Sisal) und einer Maisstrohsohle, die - so man sich das leisten konnte - mit gebogenen Metallstücken versehen wurde, um ein allzu schnelles Ablaufen zu verhindern.
Für die feinen Lederschuhe der Damen gab es einen hölzernen Untersatz, damit die Schuhe in schmutzigen Straßen sauber blieben. Lederne Meter-Schuhe aus dem Kosovo mit kunstvoll gesäumten Bündchen ersetzte man in schlechten Zeiten durch Fahrradschläuche. Das Schuhwerk des Eiszeitmenschen "Ötzi" bestand aus Bärenfell und gewässertem Lindenbast, erklärte die versierte Handwerkerin aus Burkardroth.
Die Kinder warteten am Nachmittag vor der Türe zum Stadtmuseum. Carolin Sell erzählte mit selbstgefertigten Handpuppen die Geschichte vom "Ein Hai in der Saale".
Mädchenträume aus dem vergangenen Jahrhundert wurden am Stand von Ingrid Armstrong wahr. Sie näht und strickt Puppenkleider. Vor allem Mütter und ihre Töchter wurden offenbar von dem Stand magisch angezogen. Da hat sich auch im Zeitalter von Handy und Playstation nichts geändert. Aber auch die weiteren Auslagen von Kunsthandwerkern stießen auf großes Interesse, führten zum ein oder anderen Plausch und zum fachlichen Austausch.
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